Mit DAÏMIR hielt der langersehnte und langgesuchte erste Achal-Tekkiner Einzug in das Gestüt.
Als
ca. 5000 Jahre alte Rasse dürfte der Achal-Tekkiner eine der
ältesten Pferderassen der Welt sein.
Nicht nur ist mit "Beyerly Turk" einer der Stammväter der
Englischen Vollblutzucht mit Sicherheit ein Achal-Tekkiner gewesen (Turk=Turkmene),
der Achal-Tekkiner ist mit großer Wahrscheinlich auch der
Vorläufer unserer heutigen Vollblutaraber.
Ein Abbild des Achal-Tekkiners findet sich vielfach in den Gräbern Ägyptens - im Gegensatz zu den Vollblutarabern der letzten Jahrhunderte, die eher kompakt und kurz ist, sind dort ausschließlich längere Pferde mit langen Linien und aufrecht getragenen langen Hälsen gezeichnet. Die Zeichnungen sind ein Abbild des noch heute erhaltenen reinen Achal-Tekkiners.
Nur noch ca. 3000 reinrassige Achal-Tekkiner gibt es auf der ganzen Welt. Das Original-Zuchtgebiet ist Turkmenistan, die berühmtesten Nachzuchtgebiete liegen in Russland, vor allem im Kaukasus und in Kalmükkien, und in Kasachstan.
Genetische Besonderheit der Rasse ist zum einen das Metallic-Gen, das dominant weitervererbt wird und beim Achal-Tekkiner den außergewöhnlichen Metall-Glanz im Fell erklärt, der ihm dem Beinahmen das "Goldene Pferd" eintrug.
Besonders ist zudem aber das häufige Auftreten des "Cr"-Aufhellungsgens:
Trifft es, wie bei DAÏMIR, mit einer braunen Grundfarbe zusammen, entsteht ein Falbe, trifft es mit der Fuchsfarbe zusammen, entsteht ein Palomino. Entsprechend folgen aus Anpaarungen mit DAÏMIR häufig Falb- und Palomino-Nachkommen.
Bei
dem Achal-Tekkiner dürfte es sich um eine der leistungsfähigsten
und vielseitigsten Rassen überhaupt handeln.
1935 wurde von Züchtern der Rasse, um ihren Erhalt zu sichern, ein
"Werberitt" von der Turkmenischen Hauptstadt Aschgabad in
die Russische Hauptstadt Moskau zurückgelegt: Die 4300 (!)
Kilometer bewältigten ausnahmslos ALLE teilnehmenden Achal-Tekkiner
gesund. Der Ritt dauerte nur 84 Tage, davon 360 km ohne
Wasservorräte durch die Kara-Kum-Wüste. An dem Ritt nahm unter
anderem der spätere Linienbegründer "Arab" teil, der
gleichzeitige lange Jahre des Russischen Hochsprung-Rekord mit 2,15
m. im Mächtigkeitsspringen hielt. Er wiederum war der Vater des
berühmten reinen Achal-Tekkiner-Hengstes "Absent", der an
3 (!) Olympischen Spielen erfolgreich als Dressurpferd teilnahm und
1956 die Goldmedaille holte, 1960 die Bronzemedaille für Russland
und 1964 nochmals Vierter der Einzel-Dressur war.
In Deutschland war einer der ersten und auffälligsten reinen Achal-Tekkiner-Hengste "Bechtau", den Wolf Kröber aus Russland importierte und der etliche der schwersten Distanzritte gewann.
DAÏMIR wurde vom Russischen Gestüt Chagorta gezüchtet und absolvierte, wie nahezu alle Achal-Tekkiner, seine Leistungsprüfung 2-jährig in Piatigorsk auf der Rennbahn. Bei 4 Starts war er einmal Sieger (1400 m in 1,39,5 min.) und zweimal Dritter.
Er entstammt der Vaterlinie "El", seine Mutter Urenkelin des Linienbegründers "Gelishikli".
3-jährig wurde DAÏMIR aus Russland nach Genf in die Schweiz exportiert, war dort lange Jahre zunächst Dressurpferd und gelangte erst später in die Zucht und deckte im Schweizer Gestüt a´tekinska von Evelyne Giobellina und zeitweise auf dem Lindenhof in der Zucht von Hans Hutmacher.
Mit dem Erwerb von DAÏMIR wurde unser züchterischer Traum wahr, zu den Ursprüngen der Vollblutrassen zu gelangen und ihre ältesten Variante zur Zucht nutzen zu können.
Gleichzeitig
erfüllt DAÏMIR
unsere hohen Anforderungen an sehr gute Bewegungsqualität
kombiniert mit gutem Springen, einer insgesamt vielseitigen
Veranlagung und geprüfter Härte und Ausdauer bei freundlichem, dem
Menschen zugewandten und leistungsbereiten Wesen. Hinzu kommt die
äußergewöhnliche Farb- und Metallicglanz-Vererbung.
Neben der Reinzucht des Achal-Tekkiners ist die Kreuzung mit allen
anderen Rassen möglich.
Für die
Arasier®-Zucht durch Anpaarung
mit leistungsgeprüften Vollblutaraber-Stuten erfolgt die
Registrierung, ebenso wie die Anpaarung mit Stuten aller anderen
Arabischen Zuchtrichtungen über den ZSAA (Zuchtverband für
Sportpferde Arabischer Abstammungen
www.zsaa.de).
Alle anderen Kombinationszuchten, ob mit Englischen Vollblütern oder
in Veredlungskreuzung für die Warmblutzuchten, werden über den Deutschen ZfDP, über den Schweizer
Achal-Tekkiner-Verein oder über die Russische MAAK als Halb-Achal-Tekkiner
registriert.
More Information (English):
With
Daïmir we finally bought our first and long-sought Akhal-Teke for
the stud.
As a 5.000-year old breed the Akhal-Teke is probably one of the
oldest breeds of the world.
Deriving
from the old Turkmanian horse one of his most famous decendend is
“Byerly Turk” who gave origin to the English Thoroughbred.
He definitly was a purebred Akhal-Teke. Most probably the Akal-Teke
is also ancestor of the purebred Arabian horse. A closer look at the
many drawings of horses in the old Egyptian tombs shows horses in
front of the carriages that are not as short-lined as our today´s
purebred Arabians, but are long horses with especially long necks
and high carried heads with a straight profile. The paintings
compared with the today´s Akhal-Teke show that both are identical.
There
are only around 3.000 purebred Akhal-Tekes all over the world.
Originally they were bred in the Akhal-oasis in the black
Karakum-desert in Turkmenistan by the Teke-tribe. The most famous
breeding programms afterwards lie in Russia, there especially in the
Kaukasus- and Kalmukian-region, and also in Kasachstan and
Usbekistan.
Daïmir
was bred by the Kalmukian stud Chagorta. As a 2-year-old he became a
race-horse at the track in Piatigorsk, Russia. With 4 starts he was
once winner and twice third. His father-line is “El”, his mother
derives from the “Gelishikli” -line.
As 3-year-old Daïmir was started in dressage and jumping and then
exported from Russia to Geneva in Switzerland. After having been
many years a dressage horse he started breeding rather late in the
Swiss stud Atekinska from Evelyne Giobellina and was also on lease
at the Lindenhof-stud of Hans Hutmacher.
The
purchase of Daïmir has been a breeding dream for many years. With
him we now have fulfilled the idea to establish the oldest of the 3
thoroughbred breeds in our stud. Daïmir copes with our high
standards of high-quality-movements competable to the modern
sportshorses-dressage and combines this with a very good
jumping-ability, courage and willingness and especially with an
all-around-performance, tested already on the track and in many
years of dressage work. He is a friendly, extremly willing and
gentlemen-like stallion. Fortunately he also carries both, the
metallic- and the dilution-gene.
Daïmirs
father lineage: El
The
founder, 100 El, was foaled in 1932 at the 69th Stud Farm (later to
become Komsomol and later still the Niyazov Stud), and as a
youngster he was, as Belonogov put it in the Third stud book, "kept
in poor condition by underfeeding." Once taken the to Ashkabad
Hippodrome, he fared better, and proved to be a quality race horse,
doing the 2000 meters (roughly a mile and a quarter) in a
respectable 2:24 (compare to an average speed of 2:05 for a
Thoroughbred running the same distance) as a four-year-old.
El, whose name means "Wind" or "Power," was a
golden bay stallion with a short, plain head on a shortish neck; a
long back with a very long loin, an excellent croup, good, dry legs
and the curious combination of quite long pasterns and rather
straight hocks. His lack of depth through the girth was considered
at the time to be due to the impoverished circumstances in which he
had been raised. He did not have the extremely "dry"
conformation and indeed, he was known for suffering occasional
swelling of the hocks (which may have been a relic of his racing
days). Of his breeding, he is inbred to 2a Boinou 5 x 3 x 5.
El stood at stud at Ashkabad, and there it is said by Belonogov that
he sired many offspring. It would appear that many were sold or
conscripted for the war effort, for by 1945 only three of his foals
remained: the stallion Enlimez, who was never formally registered,
and the mares 1184 Elan and 650 Elmik. Enlimez himself left only a
single son, 682 Almaz, and it has been through him that the line of
El continues.
Horses of the line of El have proven exceptional speed and endurance
combined with high quality-movements for the modern dressage-sport
and extremely well jumping ability. At the present time a great deal
of effort is going into maintaining this line with ist spezial
performance abilities.